Neue russische Kernkraftwerke für Indien

Indien und Russland bauen ihre Kooperation bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie aus. Dies haben die beiden Länder am 11. Dezember 2014 nach ihrem jährlichen Treffen auf höchster Ebene angekündigt. Der Bau neuer Kernkraftwerke war Teil der Besprechungen.

29. Dez. 2014
Indien will bis in 20 Jahren mindestens zwölf neue, russische Kernkraftwerke in Betrieb nehmen. Dies haben Präsident Wladimir Putin (links) und Premierminister Narendra Modi am 11. Dezember 2014 entschieden.
Indien will bis in 20 Jahren mindestens zwölf neue, russische Kernkraftwerke in Betrieb nehmen. Dies haben Präsident Wladimir Putin (links) und Premierminister Narendra Modi am 11. Dezember 2014 entschieden.
Quelle: Indisches Premierministeramt

Im Lichte der ambitionierten Wachstumspläne Indiens haben der indische Premierminister, Narendra Modi, und der russische Präsident, Wladimir Putin, beim 15. bilateralen Treffen entschieden, ihre Zusammenarbeit beim Bau neuer Kernkraftwerke in Indien zu verstärken. So sollen in den nächsten 20 Jahren in Indien mindestens zwölf neue Kernkraftwerkseinheiten mit russischer Unterstützung gebaut und in Betrieb genommen werden. Einen ersten Schritt unternimmt Indien, indem es einen neuen Kernkraftwerksstandort bestimmen wird. Am Standort Kudankulam stehen derzeit zwei Kernkraftwerkseinheiten des russischen Typs WWER-1000 in Bau oder vor der kommerziellen Inbetriebnahme. Für den Standort gibt es zudem konkrete Pläne, zwei weitere WWER-1000-Einheiten zu bauen.

Indien und Russland sehen ferner vor, indische Hersteller immer mehr in die Versorgungskette miteinzubeziehen. Des Weitern soll im Rahmen von Joint-Venture-Organisationen Indien russisches Technologiewissen erhalten. Dies beinhaltet die Fertigung sowohl von Grosskomponenten wie auch von Ersatzteilen, wobei der Fokus auf Letzteres gerichtet ist. Die erweiterte Zusammenarbeit umfasst neben der Fertigung Arbeitsfelder wie Anlagenunterhalt, Ausbildung von Fachkräften, Brennstoffzyklus und Rückbau. Auch Forschungsarbeiten im Gebiet der Schnellen Brüter, des Thorium-Brennstoffzyklus, der Beschleunigertechnologie und der kontrollierten thermonuklearen Kernfusion sollen gemeinsam angegangen werden.

Beide Seiten haben ebenfalls zugestimmt, ein gemeinsam geführtes Koordinationskomitee ins Leben zu rufen, dessen Aufgabe es sein wird, die Anstrengungen auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu koordinieren. Geleitet wird das Komitee vom Generalsekretär des indischen Department of Atomic Energy und dem Generaldirektor der russischen Rosatom, die sich jährlich treffen werden.

Quelle

M.B. nach indischem Premierministeramt, Mitteilung, 11. Dezember 2014

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft