Standort des SwissFEL entschieden

Die neue Grossforschungsanlage SwissFEL (Schweizer Freie-Elektronen Röntgenlaser) des Paul Scherrer Instituts (PSI) kann im Würenlinger Unterwald gebaut werden. Der Grosse Rat des Kantons Aargau hat am 23. August 2011 der Anpassung des Richtplans zum Siedlungsgebiet in Würenlingen sowie der Anpassung des Nutzungsplans für das dortige Grundwasserschutzareal zugestimmt. Damit hat das PSI einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des SwissFEL erreicht.

24. Aug. 2011
Eine Waldlichtung mit ökologisch hochwertigen Landschaftselementen: Hier wird der SwissFEL des PSI gebaut. Da ein Bau im Wald umstritten war, hat das PSI von Anfang an versucht, alle Interessensvertreter miteinzubeziehen.
Eine Waldlichtung mit ökologisch hochwertigen Landschaftselementen: Hier wird der SwissFEL des PSI gebaut. Da ein Bau im Wald umstritten war, hat das PSI von Anfang an versucht, alle Interessensvertreter miteinzubeziehen.
Quelle: Burger & Liechti GmbH

Seit 2006 hat das PSI sieben mögliche Standorte für die neue, 800 m lange Anlage überprüft. Aufgrund der extrem hohen Empfindlichkeit des SwissFEL auf Erschütterungen und Vibrationen schied jedoch laut PSI ein Standort nach dem anderen aus. Als einzig geeignet stellte sich letztendlich der Standort Würenlinger Unterwald heraus. Hier werden auch die anderen Voraussetzungen für die Anlage erfüllt: Anbindung an die Infrastruktur des PSI, eine konstante Betriebstemperatur der Anlage dank Grundwasserkühlung und geringe Temperaturschwankungen – die für die Präzision des Röntgenlaserstrahls im Inneren der Anlage wichtig sind – durch das Mikroklima im Wald.

Grundlagenforschung

Im Jahr 2016 soll der SwissFEL in Betrieb gehen. Er wird sehr kurze Pulse von Röntgenlicht mit Lasereigenschaften erzeugen. Damit werden Forschende extrem schnelle Vorgänge wie die Entstehung neuer Moleküle bei chemischen Reaktionen verfolgen, die detaillierte Struktur lebenswichtiger Proteine bestimmen oder den genauen Aufbau von Materialien klären. Dabei werden Einblicke gewonnen, wie sie mit heute verfügbaren Methoden nicht möglich sind. Die Erkenntnisse werden unser Verständnis der Natur erweitern und zu praktischen Anwendungen führen wie etwa neuen Medikamenten, effizienteren Prozessen in der chemischen Industrie, neuen Materialien in der Elektronik oder alternativen Verfahren der Energieerzeugung, ist sich das PSI sicher.

Unterstützung durch die Politik

Die Kosten des SwissFEL betragen rund CHF 270 Mio. und sollen zum grössten Teil vom Bund getragen werden. Endgültig wird über die Finanzierung nach den eidgenössischen Wahlen vom Herbst 2011 entschieden. Der Kanton Aargau hat sich schon im vergangenen Jahr vom Nutzen des SwissFEL für Forschung und Industrie überzeugt und beteiligt sich mit CHF 30 Mio. an der Finanzierung.

Quelle

M.A. nach PSI, Medienmitteilung, 23. August 2011

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