Westinghouse und Google Cloud setzen KI zur Optimierung von Kernkraftwerken ein

Die Westinghouse Electric Company und Google Cloud arbeiten zusammen, um den Bau moderner Westinghouse-Kernreaktoren mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu optimieren. Ziel ist es, den komplexen Prozess in ein effizientes, standardisierbares Verfahren zu überführen. Gleichzeitig sollen bestehende Kernkraftwerke durch datengestützte KI-Analysen leistungsfähiger und wirtschaftlicher betrieben werden.

18. Juli 2025
Ansicht von Vogtle-3 und -4
Vogtle-3 und -4 sind bisher die einzigen AP1000-Einheiten in den USA. Sie sind seit 31. Juli 2023 bzw. 29. April 2024 kommerziell in Betrieb.
Quelle: Georgia Power

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die Verbindung von Westinghouse spezialisierten KI-Lösungen Hive und Bertha mit den Cloud-Technologien und der Datenkompetenz von Google. Neben Neubauten sollen auch bestehende Anlagen durch datengestützte KI-Anwendungen optimiert werden.

Laut Dan Sumner, Interims-CEO von Westinghouse, ermögliche die Partnerschaft eine beschleunigte Einführung neuer Reaktoreinheiten des Typs AP1000, wobei KI-Technologien gezielt zur Effizienzsteigerung von Bau und Betrieb eingesetzt werden. Kyle Jessen, Geschäftsführer für den Bereich kommerzielle Industrien bei Google Cloud, erklärte, KI könne Unternehmen einen «entscheidenden Wettbewerbsvorteil» verschaffen.

Im Rahmen der Zusammenarbeit erbrachten Westinghouse und Google Cloud bereits einen ersten Machbarkeitsnachweis: Mit der digitalen Anlagenplanungsplattform WNEXUS und der Hive-KI wurden autonom modulare Baupakete für den AP1000-Reaktor generiert und optimiert.

Westinghouse stellte Hive und Bertha im September 2024 vor. Diese auf die Kerntechnik ausgerichteten KI-Lösungen sollen den Einsatz der grosstechnischen AP1000-Reaktoren, der kleinen, modularen AP300-Reaktoren und der eVinci-Mikroreaktoren unterstützen.

Laut Westinghouse stellt Hive eine grundlegende Neuerung dar, die zu besseren Kosten- und Zeitplänen über den gesamten Lebenszyklus eines Reaktors führen werde – von der Planung über die Zulassung, Herstellung und den Bau bis zum Betrieb. Hive beinhaltet das Bertha Nuclear Large Language Model (LLM), ein KI-System, das nach Bertha Lamme benannt wurde – der ersten Frau in den USA, die im Jahr 1893 einen Abschluss in Maschinenbau erwarb und anschliessend als erste Ingenieurin von Westinghouse eingestellt wurde. LLMs sind maschinelle Lernmodelle, die menschliche Sprache verstehen und erzeugen können. Sie arbeiten durch die Analyse grosser Sprachdatensätze.

Quelle

M.A. nach Westinghouse und Google Cloud, gemeinsame Medienmitteilung, 15. Juli 2025

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